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Published: 25.01.25

GAIN – Überblick Projektziele

Die zentrale Aufgabe von GAIN ist es, innovative VR-Trainingsstrategien für medizinische Ersthelfer*innen (MFRs) entwickeln. Es wird ein unterstützendes Trainingsprogramm entwickelt, das den Umgang mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung und anderen Vorurteilen während Einsätzen verbessern soll. Ziel ist es, bestehende Schulungen zu erweitern und MFRs dabei zu unterstützen, Stereotype zu erkennen, Diskriminierungen zu bewältigen und angemessen zu handeln. Dadurch sollen Einsätze effizienter, zielgerichteter und ohne unnötige Hindernisse durchgeführt werden können.

Hier ein Überblick zu den Projektzielen:

GAIN Ziel 1Ziel 1: Identifikation von relevanten Problemfeldern und Handlungsstrategien für MFR im Zusammenhang mit vergeschlechtlichten Stereotypen, die MFR von der Zivilbevölkerung in Einsatzsituationen entgegengebracht werden.

Das erste Ziel von GAIN ist es, herauszufinden, mit welchen Vorurteilen, Stereotypen und diskriminierenden Verhaltensweisen MFRs während Einsätzen konfrontiert werden. Dazu gehört zum Beispiel, wenn Patient*innen oder Anwesende die Hilfe verweigern oder sich unangemessen verhalten, was oft mit Sexismus, Altersdiskriminierung oder Rassismus zusammenhängt. Gleichzeitig wird untersucht, welche Strategien MFRs nutzen können, um in solchen Situationen angemessen zu reagieren. Ziel ist es, ihre Sicherheit und die ihrer Kolleg*innen zu gewährleisten und die Einsätze ohne Probleme durchführen zu können. Dabei wird auch geprüft, ob MFRs ihr Handlungsrepertoire erweitern müssen, um besser auf diese Herausforderungen reagieren zu können – unabhängig von geschlechtlichen Rollenbildern, die oft bestimmte Reaktionsweisen vorgeben, wie etwa Konfrontation bei Männern oder Ausweichen bei Frauen.

Ziel 2: Entwicklung und Proof-of-Concept von VR-gestützten Trainingsstrategien zum Umgang mit vergeschlechtlichten stereotypisierten und diskriminierenden Handlungen

Das zweite Ziel von GAIN ist die Entwicklung und Erprobung von VR-gestützten Trainingsstrategien, die Ersthelfer*innen dabei helfen, mit diskriminierendem oder stereotypem Verhalten in Einsatzsituationen umzugehen. Dazu werden realistische virtuelle Lern-Szenarien entwickelt, die die zuvor identifizierten Herausforderungen widerspiegeln.

Im Projekt wird untersucht, wie VR-Simulationen herkömmliche Trainings ergänzen können und ob VR-Videos oder animierte VR-Szenarien besser geeignet sind. Außerdem wird analysiert, wie VR-Technologie in Einzel- und Gruppentrainings integriert werden kann und welche Auswirkungen sie auf das Training, insbesondere auf die Dynamik innerhalb von Gruppen, hat.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass die VR-Trainings die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener sozialer Gruppen berücksichtigen. Ziel ist es, effektive Schulungsmöglichkeiten zu schaffen, die die Teilnehmenden im Umgang mit Vorurteilen und Stereotypen unterstützen. Um die Wirksamkeit der entwickelten Trainingsstrategien zu testen, werden ausgewählte Szenarien als Prototypen erstellt und in simulierten Situationen  gemeinsam mit Trainer*innen und Sanitäter*innen erprobt.

Ziel 3: Entwicklung und Validierung eines Trainingsprogramms zur Spezifikation von relevanten Rahmenbedingungen für die Einbettung der Trainings in Organisationen

Das dritte Ziel von GAIN ist die Entwicklung eines Trainingsprogramms, das beschreibt, wie die VR-gestützten Trainings in Rettungsorganisationen eingeführt und umgesetzt werden können. Dabei werden wichtige Rahmenbedingungen wie ethische, rechtliche und diversitätsspezifische Anforderungen berücksichtigt. Das Programm legt fest, wie und in welchem Umfang die VR-Szenarien in der Ausbildung eingesetzt werden können. Es bietet Trainer*innen praktische Unterstützung im Umgang mit der VR-Technologie und definiert klare Vorgaben für die Integration der Trainings in bestehende Abläufe.

Die Erstellung des Trainingsprogramms erfolgt aus einer interdisziplinären Perspektive und unter enger Zusammenarbeit mit Trainer*innen, Sanitäter*innen und den beteiligten Organisationen. Ziel ist es, eine umfassende Grundlage für den erfolgreichen Einsatz der VR-Trainings im Rettungsdienst zu schaffen.